Mittwoch, 14. Januar 2009

Presse berichtet

Hier eine kleine Presse-Auslese zum Thema Rathausbrücke, Ulrich Paul schreibt in der Berliner Zeitung:

"Vollendete Tatsachen
Ulrich Paul
ULRICH PAUL wünscht sich eine bessere Planung rund um den Schlossplatz.
Das soll doch bitte jemand verstehen! Da will der Senat in diesem Jahr einen Wettbewerb zur Gestaltung des Schlossplatz-Umfelds starten, aber ausgerechnet der Bau der Rathausbrücke soll dabei ausgeklammert werden. Dabei ist die Brücke, die den Schlossplatz mit dem Nikolaiviertel verbindet, eines der wichtigsten Bauwerke im historischen Zentrum.
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher erklärte gestern vor dem Ausschuss für Stadtentwicklung, dass die Brücke nach dem umstrittenen (modernen) Entwurf des Architekten Walter Noebel errichtet werden soll. Die Ausschreibung für den Bau sei bereits gestartet worden. Es würde "sehr viel Geld" kosten, dieses Verfahren jetzt noch zu stoppen. So schafft man vollendete Tatsachen. Richtig wäre es gewesen, die Gestaltung der Brücke zum Gegenstand des Wettbewerbs zu machen. Dann hätte sich erweisen können, ob eine moderne oder eine historisierende Brücke besser in die Mitte passt. Denn als die Entscheidung für die moderne Brücke fiel, war noch nicht klar, dass das Humboldt-Forum mit den Barockfassaden des früheren Schlosses gebaut werden würde.
Absurd ist, dass der Bau der Rathausbrücke ausgeschrieben wurde, bevor ein Verkehrskonzept für die Spreeinsel vorliegt. Vieles spräche nämlich dafür, den Bereich zwischen dem neuen Schloss und dem Lustgarten künftig für den Durchgangsverkehr zu sperren und Autos und Busse über die Rathausbrücke umzuleiten. Das ginge natürlich nur, wenn die Rathausbrücke ausreichend dimensioniert ist. Der jetzt betriebene Bau der Brücke ist leider vorschnell. Eine gute Planung sieht anders aus. "
Der dazugehörige Sachartikel lautet:
Ausstellung über das neue Schloss
"Die drei Nutzer präsentieren ab Juli ihre Vorstellungen
Ulrich Paul
Die Berliner können sich vom Sommer dieses Jahres an ein Bild davon machen, wie das neue Schloss im historischen Zentrum genutzt werden soll. Am 9. Juli werde im Alten Museum eine Ausstellung eröffnet, bei der die drei Hauptnutzer ihre "Visionen vom Humboldt-Forum" vorstellen, sagte gestern der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, vor dem Ausschuss für Stadtentwicklung im Abgeordnetenhaus. Humboldt-Forum ist der offizielle Name für den Schlossneubau. Die SPK will im Humboldt-Forum ihre außereuropäischen Sammlungen zeigen, die Humboldt-Uni wissenschaftsgeschichtliche Werke ausstellen und die Zentral- und Landesbibliothek ausgewählte Bestände dazu präsentieren. Parzinger sagte, alle drei Institutionen seien mit dem preisgekrönten Entwurf des Italieners Franco Stella "rundum zufrieden". Stella hatte den Wettbewerb zum Bau des neuen Schlosses gewonnen. Zur Frage, ob es genügend Steinmetze für die Rekonstruktion der Barockfassaden gebe, sagte Parzinger, es sei auch vorstellbar, dass die Fassaden bereits fertig seien, der Bauschmuck aber erst später angebracht werde.
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher sagte, für die Realisierung des Schlosses müsse ein Bebauungsplan erarbeitet werden. Ziel sei es, diesen bis Sommer 2010 zu verabschieden. Dann sei das Projekt "bewilligungsfähig". Direkt am Bauplatz soll eine Humboldt-Box über das geplante Bauprojekt informieren. Der Bau der Box soll 2010 beginnen. Noch 2009 ist laut Lüscher ein Gestaltungswettbewerb für die Umgebung des neuen Schlosses geplant. Der Neubau der Rathausbrücke fällt aber nicht darunter. Die Brücke soll nach einem modernen Entwurf gestaltet werden. Der Bau sei bereits ausgeschrieben worden, sagte Lüscher. CDU und FDP kritisierten das Vorgehen als "überstürzt" und "planlos". Die geplante Brücke füge sich nicht in das Stadtbild ein, erklärte der FDP-Abgeordnete Albert Weingärtner. (ulp.)"

Und noch ein Zitat aus der Berliner Morgenpost:

"Wir brauchen eine neue stadtentwicklungspolitische Debatte um die Gestalt der Brücke", sagte der Ausschussvorsitzende Thomas Flierl (Linke). Die Neubauplanungen auf Grundlage des Wettbewerbes vor zehn Jahren seien nicht mehr angemessen."

Der ganze Artikel: http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1014007/Viele_Fragen_offen_Wie_bitte_gehts_zum_Schloss.html

Und die taz weiß schon mehr:

"Fest steht, dass die Rathausbrücke an der südlichen Seite des Schlossplatzes im historischen Gewand neu gebaut wird"

Aber das ist wohl leider ein Irrtum, der Redakteur muß irgendwas falsch verstanden haben. Der ganze Artikel:

http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/?dig=2009%2F01%2F13%2Fa0156&cHash=d13d5bcada

Wer macht noch mit bei der AG Rathausbrücke? Nächstes Treffen = Montag, 19. Januar 2009, 18.30 Uhr, in der Zille-Destille; diese befindet sich rechts neben dem Zille-Museum. Das Zille-Museum hat die Adresse Propststr. 11. Die Propststraße geht von der Nikolaikirche zur Spree und endet auf dem kleinen Platz, auf dem provisorisch der heilige Georg aus dem Eosanderhof des Berliner Schlosses aufgestellt ist.