Sonntag, 26. August 2012

Geöffnet - nicht eröffnet



Die Baustelle ist aufgeräumt.
Um den Touristenansturm zu bewältigen, haben die Bauherren der Brücke diese für Radfahrer und Fußgänger geöffnet.
Der Chronist traut seinen Augen nicht. Der Bauzaun verläuft nur noch auf einer Seite, an der Nordseite.



 Hier ist der Platz für Gedankenspiele.
Das Fundament für das Reiterstandbild am Mittelpfeiler wartet auf einen neuen Senatsbaudirektor. Bis 2017 fließt noch viel Wasser die Spree entlang.


Samstag, 25. August 2012

Neuer Eröffnungstermin - so etwa im September

Die Berliner Zeitung schreibt am 24.08.2012 von Eröffnung

Rathausbrücke wird endlich fertig

Den Artikel von Peter Neumann werde ich hier nicht in voller Länge kopieren. Den kann der interessierte Leser direkt abrufen. Die Geschichte der Brücke wird beschrieben und der Autor kommt zu dem Ergebnis:
Nach drei Jahren Bauzeit ist es endlich soweit: Die neue Rathausbrücke in Mitte soll im September für Autos freigegeben werden. Das zumindest verspricht der Senat. Zehn Millionen Euro hat das Bauwerk gekostet.
.....
Wie der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) hat auch die Rathausbrücke eine Pannengeschichte. So kam der Bau nur langsam in Gang, weil einer Firma das Geld ausging. 2010 ging der Stahllieferant pleite, harte Winter sorgten für Baustopps.
Der Abriss des alten Mittelpfeilers machte ebenfalls Schwierigkeiten.


Hier irrt der Autor.
Der Mittelpfeiler teilt die Spree immer noch in zwei Fahrrinnen
Der alte Mittelpfeiler wurde nicht abgerissen. Es wurde nicht einmal der Versuch unternommen. Diese Geschichte des Mittelpfeilers wird irgendwann zu einem großen Problem, wenn die U5 fertig ist.
Der lässt sich nämlich nicht abreißen, sagen Experten. Diese technische Anstrengung würde alles Drumherum ins Wanken bringen. Wir kennen die Diskussion um die "Wanne" unter dem Palast der Republik. So auch hier, nur wurde offenbar keine gründliche Bodenuntersuchung  vorgenommen.
Nun hat man die Entschuldigung gefunden, man würde den Pfeiler stehen lassen, weil so die Schiffe für die Bauarbeiten an der U5 besser passieren können. Nachgeschobener Quatsch, wieder so ein Märchen aus der Sonderabteilung Stadtplanung (Ironie), um von den eigentlichen Gründen abzulenken.


Diese Brücke wird uns noch sehr lange beschäftigen. Und das ist gut so!

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/eroeffnung-rathausbruecke-wird-endlich-fertig,10809148,16954662.html

Donnerstag, 23. August 2012

Countdown 23_08_2012

Der Chronist wundert sich, ob der angekündigte Termin - Ende August 2012 - (ja, 2012) eingehalten werden kann.
Eigentlich könnte die Brücke für den Verkehr geöffnet werden, wären da nicht die Maschinen mit den Hebebühnen, auf denen Bauarbeiter stehen, um die fehlende Verkleidung aus Granit an die vier Betonsäulen zu kleben.

 Das scheint ein mühsames Geschäft zu sein. Da wird von Falschlieferungen gemunkelt. Wer lieferte hier falsch? Kommen die Natursteine aus China? Woher auch immer; seit etwa drei Jahren gibt es die Bauzeichnungen. Als Laie denkt man sich, dass da genügend Zeit bleibt, um die Steine zu sägen und - die Platten zu prüfen.

Aber der Chronist vermutet mal, wie auch bei anderen Ausreden, dass nichts davon stimmt. Beweise gibt es nicht. Nur die Pressesprecher deuten an, was sich die zuständige Sonderabteilung bei den Stadtplanern ausdenkt, erfindet, um die verschobenen Termine zu kaschieren. (Das ist Ironie!)

Der Coutdown läuft. Noch sind es acht Tage bis zum Monatsende (August).

Mittwoch, 22. August 2012

Countdown 22_08_2012

Das Umfeld rund um die Brücke ändert sich.


Auf der Baustelle positionieren sich immer mehr Hebebühnen.Die Verkleidung aus Granit birgt Probleme beim Anpassen.


Dienstag, 21. August 2012

Countdown 21_08_2012

Schauen wir mal auf die Brücke ...


Montag, 20. August 2012

Count down bis zur Eröffnung

Berlins Historische Mitte Schmaler Grat zwischen Parkplatz und Barock
im Tagesspiegel am 08.08.2012

In dem Artikel von Ralf Schönball finde ich eine Grafik, die die Grenzen des Wettbewerbs zur Gestaltung des Schlossumfeldes mit einer roten Linie deutlich macht.  Bislang wurde die Rathausbrücke aus dem Wettbewerb herausgehalten. Ist der von Ihnen veröffentlichte Plan vom Büro Lüscher autorisiert?  Der erste Plan, am 7. Mai 2012 in der Parochialkirche von der Senatsbaudirektorin vorgestellt, klammerte die Rathausbrücke noch aus. Als ich damals nachfragte, warum, fuhr mir die Dame über den Schnabel: „Die sei doch fertig. Sie könne nicht verstehen, was es daran auszusetzen gäbe.“ Basta!
Hinter der äußerlich bemerkenswert mädchenhaften Koketterie versteckt sich oft Starrsinn.
Zurück zur Rathausbrücke. Das Gespann Junge-Reyer und Lüscher erinnerte mich an Plüsch und Plum bei ihren gemeinsamen Auftritten zum Thema Rathausbrücke. Frau Junge-Reyer musste gehen – und die Rathausbrücke ist immer noch nicht fertig.
Die Bauschilder wurden häufiger überklebt; am  8.8.2012 sollte die Brücke dem Verkehr übergeben werden. Nun finden die Geschäftsleute des Nikolaiviertels nicht mal mehr das Bauschild. Sie hatten schon Luftballons vorbereitet und wollten Bausenator Michael Müller freundlich bewirten. Doch dann kam die Entwarnung: Man solle die Eröffnungsfeier auf Ende August verschieben. Auch diesmal ohne Angabe von Gründen.
Frau Lüscher hält sich bedeckt im Hintergrund. Ob die Erweiterung des Wettbewerbs auf das Umfeld der Brücke damit etwas zu tun hat? Kann im Gestaltungsplan nun auch darüber nachgedacht werden, ob man für das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten doch noch einen Sockel baut? Da der Mittelpfeiler der alten Brückenkonstruktion weiter die Fahrrinne der Spree teilt, könnte das Denkmal wieder zum Thema werden.
Der freiraumplanerische Wettbewerb „Gestaltung des Umfeldes Humboldt-Forum“ ist eröffnet.

STRABAG räumt die Baustelle (20.8.2012)



Donnerstag, 9. August 2012

Stillstand?

Seit gestern sollte der Verkehr über die Brücke rollen.



Heute beobachtet der Besucher soetwas wie Stillstand. Was ist denn nun wieder los? Auch der Anhänger mit den Kandelaberaufsätzen steht nicht mehr auf der Baustelle. Da kommt der Beobachter ins Grübeln.
Immerhín entschädigt das Fotomotiv für den Frust des Anwohners. Schöne Aussichten, jetzt und für weitere Tage (?) ohne die schrecklichen Autoschlangen, die sich in Zukunft durchs Nikolaiviertel schieben werden.

Mittwoch, 8. August 2012

Rathausbrücke nun doch im Gestaltungswettbewerb

"Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?" Dieser Ausspruch
wurde dem ersten Kanzler der Bundesrepublik Konrad Adenauer
zugeschrieben.
Wer schwätzt heute in Berlin?  Im Tagesspiegel ist eine Grafik
abgebildet (offenbar autorisiert oder vielleicht auch nicht?) mit der
Rathausbrücke im Planungsgebiet.




















Zum Gestaltungswettbewerb für das künftige Schlossumfeld gehört nun auch
die Rathausbrücke.

Diese Frage wurde am 7. Mai 2012 von der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher noch
vehement bestritten.
Lesen Sie den Artikel: Basta!

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Am 8.8.2012 titelt der Tagesspiegel
Berlins Historische Mitte Schmaler Grat zwischen Parkplatz und Barock

von Ralf Schönball

(Zitat)
Ist nun Senatsbaudirektorin Lüscher an der Reihe? „Dass der Staatssekretär für die Berücksichtigung von historischen Bezügen wirbt, ist bekannt“, sagt Schmitz’ Sprecher Günter Kolodziej. Es sei gut, dass der Ausschreibungstext historischen und modernen Entwürfen die gleichen Chancen einräumt.
(Zitat Ende)

Sonntag, 5. August 2012

Ruhiges Wochenende auf und unter der Brücke

Rathausbrücke Neubau  zwischen Nikolaiviertel (l) Marstall (r)
Der Bewohner des Viertels ist irritiert, dass selbst bei Termindruck die Baustelle verwaist ist. Am Sonnabend wird nicht gearbeitet. "Am Samstag gehört Vati mir!" Ob dieser Slogan aus den 60er-Jahren auch bei dringenden Arbeiten so strikt befolgt werden muss? Aber wen stört's? Dann wird die Eröffnung erneut verschoben. Der vermeintliche Lieferengpass stand am Samstag schon auf der Brücke. Nur, der Bauleiter wusste offenbar nichts davon.

Freitag, 3. August 2012

Eröffnung erneut verschoben

Die Geschäftsleute im Nikolaiviertel hatten sich auf den 8.8.2012 vorbereitet. Luftballons sollte in den Himmel steigen. Endlich! Aber der Termin ist nicht zu halten, wie die Senatsverwaltung nun verkündet.
... durch Klicken auf das Bild kann der Text deutlich gelesen werden
Auszug aus dem Berliner Abendblatt vom 4.8.2012

Nachtrag: Die taz schreibt am 3.August 2012 (Autor Uwe Rada)

Schlossplatz II
Die Brücke, die einfach nicht fertig werden will
Irgendwann in der nächsten Zeit kommt Berlins langsamste Flussquerung zu einem Ende - vielleicht. Der Architekt der Rathausbrücke wird ihre Eröffnung schon nicht mehr erleben.von Uwe Rada
Fünfhundertvierundsechzig Brücken hat Berlin, nicht gerechnet die Eisenbahnbrücken, die nicht übers Wasser führen, sondern über Asphalt. Das heißt: Eigentlich hat Berlin derzeit nur fünfhundertdreiundsechzig Brücken. Denn die Rathausbrücke über die Spree, deren Neubau 2009 begann, sie wird und wird nicht fertig. „Ich habe keinen Termin“, bedauert Daniela Augenstein, Sprecherin von Verkehrssenator Michael Müller (SPD). Auch die Bauarbeiter, die derzeit letzte Hand anzulegen scheinen, kennen das Datum nicht. Auch keine schlechte Strategie, sich nach der geplatzten Eröffnung des Hauptstadtflughafens gar nicht mehr festzulegen.

Was aber hat die Rathausbrücke mit Schönefeld zu tun? Nun, immerhin handelt es sich bei der Verbindung zwischen Rathausstraße und Schlossplatz – respektive Werderscher Markt – um die zweitälteste Brücke dieser Stadt, gleich nach der Mühlendammbrücke. Die Rathausbrücke ist also nicht für die Zukunft wichtig, wohl aber was die Geschichte betrifft. Der Clou: Auf dem ersten Bau ließen Berlins Stadtväter im 14. Jahrhundert tatsächlich das Rathaus errichten. Stünde es noch, es läge quasi in der Spree. Kein schöner Anblick!

Technik und Ästhetik
 Die neue Rathausbrücke, entworfen vom Architekten Walter A. Noebel, ist bereits die vierte an dieser Stelle. Bestimmt ist sie aber die mit der längsten Baugeschichte. Bereits 1997, also vor 15 Jahren, schrieb die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung einen Wettbewerb aus. Ein Jahr später wurde der Wettbewerb vertagt, 1999 schließlich entschied sich die Jury für Noebel. Aufbauend auf der Tradition der Berliner Spreebrücken sei es den Preisträgern gelungen, eine überzeugende Verknüpfung von Technik und Ästhetik zu entwickeln, lobte die Jury.

Der Widerspruch ließ nicht lange auf sich warten. Die Gesellschaft Historisches Berlin fand den neuen Brückenschlag zu modern, außerdem vermissten die Nostalgieberliner das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten auf dem Schlossplatz.

Nicht der Kurfürst machte dann aber ein Politikum aus der Brücke, sondern Schlamperei am Bau: Immer weiter verzögerte sich die Fertigstellung, immer teurer wurde das Projekt. Auf sechs Millionen Euro veranschlagt, liegen die Kosten derzeit bei zehn Millionen. Die Blogger von rathausbruecke.blogspot.de sprechen bereits von einem Mini-Schönefeld.

Mindestens einer der Beteiligten wird die Eröffnung der Brücke nicht mehr erleben: Walter A. Noebel starb im Juli nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 58 Jahren. Die Schlossbrücke, heißt es in einem Nachruf auf baunetz.de, werde „als Monument des Alltags im städtischen Raum stehen“.

Wie lange also die Stadt auf ihre fünfhundertvierundsechzigste Brücke warten muss, weiß keiner. Ein Trost bleibt immerhin. Auch ohne Rathausbrücke hat Berlin immer noch mehr Brücken als Venedig.