Mittwoch, 2. Oktober 2013

Erinnerung an Walter Arno Noebel

Hier schreibt Petra Müller, wie sie sich an die ersten Aktivitäten beim Neubau der Rathausbrücke  erinnert. Als Berlin- und Ahnenforscherin hatte sie sich damals der Initiative zur Umgestaltung der Brücke angeschlossen. Sie traf damals den Architekten und sprach mit ihm.

In Reminiszenz an Prof. Dipl.-Ing. Walter Arno Noebel

den Architekten der Rathausbrücke in Berlin-Mitte


Am 1. Oktober 2013 wäre Prof. Walter A. Noebel  60 Jahre geworden.
Ihm zu Ehren!
 

 
 

 

 
 
 
 
 

 

 

 
 
 Foto-Quellen: http://de.cyclopaedia.net   und www.noebel.de
 
Prof. Walter Arno Noebel, 1. 10. 1953 Köln – 2. 7. 2012 Berlin 
Der international renommierte Architekt, Prof. Walter A. Noebel, war Dozent an der Uni Dortmund. Anerkannt war er auch durch Arbeiten in Italien, er liebte Italien und die klassische, italienische Architektur – sicher war sie Vorbild für den sachlichen und eleganten Stil seiner Projekte. Prof. Noebel studierte in Berlin, eröffnete hier 1989 sein eigenes Architekturbüro, war Gastdozent in der Schweiz und in anderen Städten Europas.

Prof. Noebel gestaltete sein letztes Projekt – die Rathausbrücke am Rande des Nikolaiviertels – im klassisch-rationalen Stil, die ihm großartig gelungen ist – wie ich finde. Besonders zur „blauen Stunde“ und bei Nacht geben die Leuchten der Pfeiler aus Granit der modernen Brücke ein elegantes Erscheinen.
 

Über die Brücke führt Geländer aus Holz mit stilistischen Baumstämmen in Metall. Vielleicht wollte der Architekt mit dieser Gestaltung an die historische „Lange Brücke“ in Holz erinnern. Praktisch sind auch die Aussichtsplattformen. Die Brücke wird mit der Ostseite des zukünftigen Schlosses stilistisch im Einklang sein.

Die Rathausbrücke ist wie die Spandauer See-Brücke, 1997, ein Bauwerk mit Dauerhaftigkeit.

Leider konnte sich Prof. Walter A. Noebel der Brücke nicht mehr erfreuen, er verstarb unerwartet im Juli 2012.

Anfangs interessierte mich auch, wie einige andere Berliner, eine historisch gestaltet Brücke. Später aber beeindruckte mich der Entwurf für die moderne Brücke. In einem freundlichen Telefonat mit Prof. Noebel erfuhr ich, die Kosten für eine historische Brücke wären enorm hoch geworden.

Vielleicht sollte die Brücke bald einen neuen Namen erhalten – einen – in dem Name Noebel den Architekten ehrt – weil es sein letztes Bauwerk war, das er der Stadt Berlin schenkte. 

Aber! Die Rathausbrücke – im September 2013 ein Jahr geworden – wurde schon mit schädigenden „Mustern“ respektlos besprüht, auch das Holzgeländer erhielt keine schützende Schicht, sodass es einreißt.
 
Historisches zur Brücke


Die „Lange Brücke“ aus Holz am Berliner Schloss, ca. 1690, verband Alt-Berlin und Cölln.
(Archiv: P. Müller)
 

Ende des 17. Jh. wurde die alte hölzerne „Lange Brücke“ durch eine steinerne Brücke  mit 5 Bögen von dem Architekt Johann Arnold Nering ersetzt. Andreas Schlüter gestaltete 1703 das Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten. (Archiv: P. M.) Seit 1896 trug die Brücke mit drei Bögen den Namen Kurfürstenbrücke. 

 

1997 entstand – gestaltet von Prof. Walter A. Noebel – die Spandauer See-Brücke. Besonders toll wirkt sie bei Nacht mit ihren 16 erleuchteten Brückenpfeilern. Das widerstandsfähige Material wurde bedauerlicherweise von respektlosen „Sprühern“ verunstaltet.
 

 

Die Spandauer See-Brücke, 1997 – sie ist mit 264 Metern die längste Brücke von Berlin. Foto: Petra Mueller

 
 

 

 
 
 
 
 
 

Donnerstag, 15. August 2013

Architekturkritiker schaut mal genau hin

Argumente hat er schon, der Kritiker Nikolaus Bernau in der Berliner Zeitung vom 12.08.2013. Er nennt seinen Artikel "Schlag übers Wasser"
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/berliner-architektur-schlag-uebers-wasser,10809148,23993888.html

Nikolaus Bernau Unser Architektur-Kritiker Nikolaus Bernau stellt schöne und hässliche Berliner Bauten vor. Heute: Warum die Rathausbrücke in Mitte widersprüchlich und kurzsichtig geraten ist.

In einer guten Brücke kommen elegante und sparsame Konstruktion, Witz und Spannung zusammen. Ist also die neue Rathausbrücke, die sich nach dem Entwurf des 2012 viel zu jung verstorbenen Berliner Architekten Walter Noebel zwischen Schlossplatz und Nikolaiviertel über die Spree spannt, eine gute Brücke? Hat sich der 13 Jahre lange Kampf der Senatsbauverwaltung für diesen Entwurf gelohnt, der etwa von der Gesellschaft Historisches Berlin rhetorisch-rabiat bekämpft wurde? Hat sich die Investition von zwölf Millionen Euro auch stadtgestalterisch gelohnt? Fürchterliches Geländer Noebel wollte an der Rathausstraße den Steg pur schaffen. Stahlbeton, klare Kante, gerade Linie. Beleuchtet von vier mit Lichtkästen gekrönten Pylonen, die an den Enden der Brücke aufsteigen. Etwas pompös, dachte man sich beim Anblick der Entwürfe, und für einen kargen Steg etwas viel Erinnerung an die dekorativen Brücken der Amsterdamer Schule der 20er-Jahre. Aber wenigstens schienen sie praktisch zu sein. Doch das Licht der Pylonen fällt irgendwohin, nicht aber auf den Bürgersteig, ist zudem sehr schummrig. Noch fürchterlicher ist das Geländer. Allerdings nicht Noebels wegen. Der dachte es sich ursprünglich kantig und streng. Wie die Pylonen. Doch der Senat schrieb einen Gestaltungswettbewerb aus. Der aus der Schweiz stammende Künstler Erik Steinbrecher gewann mit dem Entwurf eines Geländers aus in Metall gegossenen Ästen und Wurzeln. Das „Vokabular aus Architektur, Natur und Alltag“ zeige sich hier, sagt er. Nehmen wir also seinen Entwurf ernst, entziffern und lesen wir ihn, so, wie man es mit Kunstwerken tun soll: Das Waldmotiv ist tief verankert in der Architekturtheorie. In Deutschland aber vor allem derjenigen der politisch Rechten und Völkischen. Der Wald sei germanisch, tiefsinnig, in sich ruhend, die Stadt hingegen romanisch, steinern, hektisch, hieß es schon um 1900 bei ihnen. Gotische Pfeiler und Gewölbe, selbst die strenge dorische Ordnung griechischer Tempel wurden auf germanische Waldeslust zurückgeführt. Auch schwarze Gussmetalle haben seit dem „Gold gab ich für Eisen“ der preußischen Kriegsherren in Deutschland durchaus nationalistische Bedeutungen. Will Steinbrecher etwa die von Noebel ganz städtisch, universal gedachte Brücke zu einem Monument alter Teutschtum-Kulte uminszenieren? Oder will er behaupten, dass jede Brücke letztlich nur ein Ast-Steg zwischen Dörfern ist? In jedem Fall steht die Erzählung dieses Geländers im genauen Widerspruch zu derjenigen Noebels, der eine ganz und gar städtisch-steinerne Brücke vorsah. Man wüsste zu gern, warum die Jury angesichts dieses Widerspruchs der germanisierenden Waldseligkeit verfiel. Einst war die heutige Rathausbrücke das Entree zum eigentlichen Schlossplatz südlich des Schlosses. Dem preußischen Königsforum schlechthin, barock, säulengeschmückt, monumental, prachtvoll. Als Auftakt dazu diente Schlüters gewaltiges Reiterstandbild des Großen Kurfürsten, das auf dem Mittelpfeiler der Brücke stand. Im Zweiten Weltkrieg wurde es glücklicherweise demontiert, versank im Tegeler See, steht seit der Hebung vor dem Schloss Charlottenburg. Im Rahmen der Debatte um den Neubau der Schlossfassaden wurde auch die Rückkehr des Reiterstandbilds gefordert. Das war durchaus konsequent: Gehören doch Schlossfassaden und Denkmal innig zueinander. Doch es gab gute Gründe gegen die Rückkehr. Vor dem Charlottenburger Schloss hat die Statue ästhetisch und kulturell Fuß gefasst. Vor allem aber verlangte die Wasserbauverwaltung, dass der Mittelpfeiler der Rathausbrücke nicht wieder entsteht, die Brücke also in einem Schwung über die Spree geführt wird. Einer am originalen Standort aufgestellten Statue hätte also der statische und ästhetische Unterbau gefehlt. Sie hätte quasi schweben müssen. Ein absurder Anblick wäre die Folge gewesen. Auch sonst entspricht die neue Rathausbrücke keineswegs ihren historischen Vorgängern. So musste sie auf Wunsch der Wasserbauverwaltung sehr viel höher angelegt werden – die Nachbarn im Nikolaiviertel stehen deswegen regelrecht in einem Straßengraben, um den Verkehr der Schiffe nicht zu stören. Kurz mal kurzsichtig geplant Und noch eine letzte Frage: Ist diese Brücke wenigstens stark genug gebaut worden – Geld war ja reichlich da – um dereinst einmal eine Straßenbahntrasse aufnehmen zu können? Enttäuschende Antwort aus der Senatsbauverwaltung: Nein. Was für eine Kurzsichtigkeit. Irgendwann nämlich werden selbst die Berliner Verkehrsplaner und Regierenden Bürgermeister begreifen, dass es kaum etwas Metropolitaneres gibt als die Tram. Dann wird endlich auch die logische Verlängerung der bisher am Alexanderplatz gefangen gesetzten Tramlinien Richtung Westen ins Gespräch kommen, über die Rathausstraße und die Rathausbrücke. Und dann muss diese wieder verändert werden. Was uns vielleicht wenigstens von dem Astgewimmel befreit. Nikolaus Bernau ist Architekturkritiker der Berliner Zeitung. In unserer Serie stellt er interessante, schöne, hässliche und ärgerliche Planungen und Bauten vor.

Sonntag, 28. Juli 2013

Reaktionen auf den MoPo-Artikel


Die Mitbegründerin dieser Webseite schreibt ihren Kommentar an die Morgenpost:

"Die schllimmen Schäden, die am Marstall aufgetreten sind, sind mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auf den Bau der mißlungenen Rathausbrücke zurückzuführen, das scheint festzustehen.

Wir hatten damals im Jahr 2008 und 2009 mit genau diesen Argumenten auch vor dem Bau der Brücke und vor dem Entfernen des historischen Pfeilers in der Spree gewarnt. Aber alle Warnungen wurden als unbegründete Bürgermeinungen in den Wind geschrieben.

Wir hatten auch argumentiert, daß der Brückenpfeiler eigentlich ein Denkmal ist und deshalb stehenbleiben müsse. Das wurde vom Landeskonservator weggewischt. Möglicherweise haben auch die Wegnahme des Brückenpfeilers bzw. die unsanften Stemmarbeiten an demselben andere statische Verhältnisse in der Spree hergestellt, die wiederum auf den Marstall wirken.

Unsere Prophezeihung, daß die toten Winkel der fehlgeplanten Brücke zu Schmutz- und Pinkelecken verkommen werden, ist ebenso eingetreten.

Klassischer Fall von Fehlplanung an so prominenten Ort, eine Schande das! Bürgerbeteiligung? ein Fremdwort. Ein geheimes Baukollegium tagt - zu welchen Spesen? - an geheimem Ort und winkt sich gegenseitig wohlwollend und kaffeetrinkend zu - Steuerzahler zahlt und darf dann die Bauschäden und Häßlichkeiten besichtigen.

Frau Junge-Reyer äußerte damals, daß an der Rathausbrücke sichtbar würde, daß eine Brücke, die in erster Linie ein einwandfrei funktionierendes technisches Bauwerk sein müsse, auch ästhetisch gelingen könne. Und nun das: Weder funktional noch technisch noch ästhetisch ist die Brücke befriedigend. Und sie wurde viel zu früh gebaut, da Baustellenverkehr und Umleitungen über sie fahren, so lange U-Bahn-Bau und Schloß noch in Arbeit sind. Schulnote 6, in vier Fächern, traurig. Hätte man auf die Bürgerinitiativen gehört, wäre das alles nicht passiert.
(Von dem Knüppelkitsch der Geländer wollen wir mal gar nicht reden).

Angesichts der viel zu umfangreichen Beschädigungen und Fehlentscheidungen in der historischen Mitte muß nun schnellstens am Schinkelplatz die Notbremse gezogen werden, wo weitere Schäden an der Friedrich-Werderschen Kirche aufgrund einer noch dazu äußerst häßlichen geplanten Bebauung durch die Münchner Moll-Gruppe zu befürchten sind."

Annette Ahme

Mittwoch, 24. Juli 2013

Morgenpost greift an

Endlich hat sich eine Journalistin gefunden, die das Thema aufgreift und nicht vor der Senatsverwaltung kneift. Der RBB zeigte auch mal vages Interesse, aber bekam dann doch kaltge Füße oder die Recherche war zu mühsam. Für den Anruf aus der Abendschau habe ich viel Geld bezahlt, weil ich die Fragen im Ausland (roaming nennt man das) gründliche beantwortet habe.

Nun aber zu dem Artikel vom  24.07.13, 07:16 in der Berliner Morgenpost
Historischer Marstall nach Bauarbeiten schwer beschädigt
Am Neuen Marstall an der Berliner Schlossbaustelle wurden Risse im Mauerwerk festgestellt. Diese sollen durch die Arbeiten an der benachbarten Rathausbrücke entstanden sein. Ein Gericht soll den Fall klären.

Von Isabell Jürgens

Über die Breite Straße am ehemaligen Staatsratsgebäude donnern Betonmischer. Vor dem Neuen Museum auf der Museumsinsel klafft ein riesiges Loch. Der Blick aufs Rote Rathaus ist von Bretterzäunen verstellt. An der Ecke Friedrichstraße und Unter den Linden herrscht seit einem Jahr Verkehrschaos – Berlins historische Mitte gleicht einer riesigen Baustelle. Bauen, davon kann sich jeder Besucher der Sehenswürdigkeiten in Mitte überzeugen, ist mit Lärm, Dreck und Verkehrsbeeinträchtigungen verbunden.




Unauffälliger, aber in den Auswirkungen oft viel dramatischer sind die Schäden, die durch Bauarbeiten an den Nachbargebäuden entstehen können. So wie am Neuen Marstall. Risse ziehen sich durch das historische Gebäude, die Fenstergesimse sind vom Erdgeschoss bis in den dritten Stock mit Stützen aus Stahl gesichert.



"Ende 2010 sind erste Risse festgestellt worden", sagt die Sprecherin der Senatsbauverwaltung, Daniela Augenstein. Die Verwaltung ist sich sicher, den Verursacher der Schäden ausgemacht zu haben: Die mit dem Bau der benachbarten Rathausbrücke beauftragte Baufirma. Der Bau der Brücke war 2009 begonnen worden. Im September 2012 wurde das 44 Meter lange Stahlbauwerk für den Verkehr freigegeben. Gutachter hätten festgestellt, dass die Risse am Marstall unmittelbar mit der Errichtung der Spundwände für die Spreequerung aufgetreten waren, heißt es in der Verwaltung. Offenbar habe die verantwortliche Baufirma kein geeignetes vibrationsfreies Verfahren für die Arbeiten verwendet.



Gutachter soll Sanierungskosten ermitteln



Die Schäden an dem neobarocken Bau, der nach Entwürfen Ernst von Ihnes zwischen 1897 und 1901 direkt an der Spree errichtet wurde, wird von der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" genutzt. Hubert Pahl, zuständiger Projektleiter für das Gebäude bei der Humboldt-Universität, zu der die Musikschule, bestätigt die Einschätzung der Senatsverwaltung: "Seitdem die Brücke fertig gestellt wurde, sind augenscheinlich keine weiteren Risse aufgetreten."



Auch im Inneren des Gebäudes sind die Risse deutlich zu sehen. "Die Fenster lassen sich auf Grund der Setzungen zum Teil nicht mehr öffnen", berichtet Pahl. Sie seien so verzogen, dass sie zur Vermeidung einer Unfallgefahr im Fall eines unkontrollierten Berstens mit Sicherheitsfolie bespannt werden mussten. Die Hochschule habe inzwischen einen unabhängigen Gutachter beauftragt, der die Kosten der Risssanierung ermitteln soll. Es werde mit Kosten "mindestens im sechsstelligen Bereich gerechnet", so der Baufachmann weiter.



Frage nach dem Verursacher landet meist vor Gericht



Weil die Frage nach dem Verursacher entsprechender Schäden in aller Regel vor Gericht entschieden wird, betreiben mittlerweile alle Bauherren größerer Projekte einen enormen Aufwand, um zu beweisen, dass nicht sie für die Schäden an Nachbargebäuden verantwortlich sind. So haben etwa die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), nach Angaben ihres Sprechers Klaus Wazlak bereits vor Beginn der Arbeiten für die Verlängerung der U5 zur "Beweisaufnahme" Gutachter ausgesandt, die alle Gebäude im Umfeld der Baustelle untersucht haben. Entlang der Strecke für den U-5-Tunnel wurden zudem Sensoren im Boden und an den anliegenden Gebäuden angebracht, auch am Roten Rathaus und Marstall. Diese registrieren genau, welche Erschütterungen die Tunnelvortriebsmaschine auf ihrem Weg vom Nikolaiviertel bis zum Brandenburger Tor verursacht.



Wie wichtig diese aufwendige Beweissicherung ist, habe sich etwa am Brandenburger Tor gezeigt, so Wazlak weiter. Dort wurden 2008, nur sechs Jahre nach der Renovierung, meterlange Risse festgestellt. Die etwa 30 Zentimeter tiefen Risse am nördlichen Torhaus, so erste Vermutungen, könnten durch die Arbeiten für den Bau der U55 zwischen Brandenburger Tor und Hauptbahnhof aufgetreten sein. Der Tunnel unterquert das nördliche Torhaus. Doch dies hat sich laut Wazlak nicht bestätigt. Das habe durch die Sensoren nachgewiesen werden können.



Schäden auch an anderen Bauten



Wie schlimm die Folgen von Bauschäden sein können, lässt sich auch an der Friedrichswerderschen Kirche beobachten. Seit mittlerweile zehn Monaten ist das Gotteshaus in unmittelbarer Nähe zum Schloßplatz geschlossen. In dem Bauwerk waren plötzlich Risse im Mauerwerk aufgetreten, der Putz fiel von der Decke. Viele Berliner vermuteten einen sofort Zusammenhang mit der benachbarten Baugrube für das Luxus-Wohnprojekt Kronprinzengärten. Mehrere Gutachten wurden inzwischen in Auftrag gegeben, um die Ursache und Schwere der Schäden zu ermitteln. Die Senatsverwaltung für Kultur geht davon aus, dass der Bauherr, die Bauwert, für die Schäden verantwortlich ist und die Kosten dafür übernehmen wird. Als Ursache hätten aber auch Bodenbewegungen bei anderen benachbarten Bauvorhaben in Frage kommen können.



Um ähnliche Vorwürfe auszuschließen, hat auch die Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum ein umfangreiches "Beweismonitoring" veranlasst – Kosten: eine Million Euro.

© Berliner Morgenpost 2013 - Alle Rechte vorbehalten



http://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/article118332279/Historischer-Marstall-nach-Bauarbeiten-schwer-beschaedigt.html



Dienstag, 25. Juni 2013

Innenansicht Marstall - Nachtrag

Fragen, ob die Risse an der Fassade des Marstalls nur äußerlich zu sehen seien, kann ich beantworten: Auch im Inneren des Gebäudes habe ich die Risse in der Wand gesehen. An der Wand im Flur, der täglich von den Studenten genutzt wird, wenn sie zu ihren Unterrichts- und Proberäumen gehen.





Diese Fotos hatte ich bislang zurückgehalten, um eine Antwort der Verantwortlichen abzuwarten, wie es zu diesen neuerlichen Bauschäden kommen konnte. Da es bislang keine Reaktionen gibt, will ich zeigen, dass die Behörden untätig sind und diesen Schaden vielleichtaussitzen wollen.Der Neubau der Rathausbrücke steht weiter unter Beobachtung.

Donnerstag, 11. April 2013

Es wird weiter gebaut ...

... in der unmittelbaren Nachbarschaft der Rathausbrücke gibt es zwei Großbaustellen.

Die BVG baut die neue U-Bahnstrecke  (U5). Entsprechend spannend werden die Aktivitäten von der Brücke und vom Ufer aus beobachtet.

Senat und Bund bauen das Schloss wieder auf, nennen es verschämt Humboldt-Forum. Auch diese riesige Baustelle ist von der Brücke aus gut einzusehen.

Blick vom Westufer der Spree auf die U5 Baustelle

Dienstag, 12. März 2013

Made in Germany

Wer baut denn soetwas?

Freitag, 8. März 2013

Wegweiser

Weil so viele Touristen umherirren, nicht wissen, wie sie auf die andere Seite kommen, haben sich Unbekannte zu einer einfachen Papierlösung entschieden. Treppe runter, entlang der Spree, Baustelle ignorieren, am Ende die Treppe wieder hoch - zum Dom.


 Vom Dom kommend, Treppe runter, entlang der Spree, Baustelle ignorieren, am Ende die Treppe wieder hoch - zur Nikolaikirche (die mit den zwei Türmen am Horizont).

Berliner Dom
 

Montag, 25. Februar 2013

Ewige Baustelle - Fragezeichen

Immer neue Überraschungen erlebt der Passant, der die neue Rathausbrücke überqueren will.

Nun ist der Fahrradweg plötzlich verbaut, zugestellt, endet am

Baustellengitter.
 
 Immer wieder neue Durchblicke und
 Durcheinander. Wahrscheinlich hat diesmal eine andere
Behörde diese neue Baustelle genehmigt.



 





 



Dienstag, 12. Februar 2013

Risse, Brüche, Schäden


Nachtrag:
Es kracht nicht nur in den Fugen. Selbst die Steine werden auseinander gerissen.

Gibt es vielleicht noch eine dritte Theorie für diesen neuerlichen Bauschaden an der Fassade des Neuen Marstalls?

Freitag, 1. Februar 2013

Bauschäden am Neuen Marstall


Inzwischen erscheint die Rathausbrücke auch wieder bei Google Maps als öffentliche Straße, die auch der Navigator findet. War die Brücke nach der Neu-Eröffnung im September http://rathausbruecke.blogspot.de/2012/09/fertig-nach-13-jahren.html
für längere Zeit noch ein Geheimtipp für Anlieger und Taxifahrer, so rauscht der Kfz-Verkehr nun in beiden Richtungen über die Brücke. Der permanente Stau auf der Mühlendammbrücke kann so parallel umfahren werden. Obwohl die Ampelführung an der Kreuzung Schlossplatz diesen Trick verhindern soll, fahren sehr viele Autofahrer – von Westen kommend – bewusst gerade aus und ignorieren den Pfeil nach rechts in die Breite Straße.
Noch schwerwiegender (im wahren Sinne des Wortes) allerdings wirkt sich die bewusste Missachtung der LKW-Fahrer aus. Obwohl Straßenschilder die Weiterfahrt für Brummis über 30 t verbieten, donnern die Schwerlaster mit 40 t über die Brücke.







Trotz des 30 t - Schildes fährt das Baufahrzeug über die Brücke
  

Als Anwohner des Nikolaiviertels benutze ich als Fußgänger diese Brücke sehr häufig. Und? Ich bemerke ein kräftiges Vibrieren der Brücke, wenn mal wieder einer dieser LKW über die Brücke fährt. Nun müsste mich das nicht beunruhigen, denn ich vertraue den Brückenbauern und der Genehmigungsbehörde, dass eine gewisse Toleranz eingeplant wurde und die Brücke deshalb nicht gleich einstürzt. Was aber sehe ich am westlichen Brückenkopf, an der Fassade des Neuen Marstalls?
 


Ich sehe Deckenstützen, wie sie in der Bautechnik als Stützelemente aus Stahlrohren verwendet werden. Vom Erdgeschoss bis in den dritten Stock sichern diese die Fenstersimse. Offenbar wurde Risse neuerlich entdeckt. Die Stützen sieht man außen, wie mag es innen aussehen?
Ob meine Vermutung stimmt, dass es zwischen dem Schwerlastverkehr und den Bauschäden einen Zusammenhang gibt? Was sagen die Experten?
Vielleicht gibt es aber noch andere Gründe?
http://rathausbruecke.blogspot.de/2012/11/abriss-des-mittelpfeilers-schwierig.html

In beiden Fällen fragt sich der Chronist, ob hier – wieder einmal, wie an anderer Stelle in der Nachbarschaft – inkompetente Planer und eine laxe Senatsverwaltung die Brücke nur noch durchgepaukt haben. Oder ob die lange Bauzeit vielleicht doch mit den fehlenden Baugrunduntersuchungen erklärt werden kann? In Berlin wird auf Sand und Sumpf gebaut. Wenn man aber in der Not, wegen fehlenden Nachwuchses, weil sich der Senat personell kaputt gespart hat, sogenannte Experten aus anderen Ländern holen muss, dann wundern mich die Risse in der Fassade nicht. Und so erklärt sich dann auch, warum PKW- und LKW- unbestraft die Verkehrsregeln missachten können. Auch Polizei und Ordnungsämter haben wegen der jahrelangen Kürzungen viel zu wenig Personal, um Schlimmeres zu verhindern.

Donnerstag, 24. Januar 2013


Da tut sich was an der Fassade

Freitag, 18. Januar 2013

Kommentare im Architekten-Blog

Hier ein Link auf die Blogseite der Architekten Architectura Pro Homine

http://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.php?page=Thread&threadID=1858&pageNo=11