Mittwoch, 22. Januar 2014

Tauchgang

Die Wasserstraße SPREE in Berlin muss bis zur Sohle mindestens 2,50 m Tiefgang befahrbar sein. Taucher des Wasser- und Schifffahrtsamtes kontrollieren die Fahrrinne. Sie bergen Hindernisse, die große und kleine Schiffe gefährden könnten. Dazu gehört der übliche Schrott und alles das, was in die Schiffsschraube aufgewirbelt werden könnte.


  Der Fund unter der Rathausbrücke entsprach nicht der der Routine. Dort müssten noch Pfähle beseitigt werden, die übersehen wurden, als der Mittelpfeiler der alten Brücke abgetragen wurde. Holzpfähle waren die sichere Methode um auf dem sandigen, morastigen, instabilen Grund in Berlins Mitte überhaupt Baufundamente zu schaffen. Beim Neubau des Schlosses waren die Bauherren nicht überrascht als sie hunderte von Pfählen zogen. Beim Abriss des betonierten Mittelpfeilers unter der neuen Rathausbrücke hat man sich darüber offenbar keinen Kopf gemacht. Bei Niedrigwasser hätten die Schiffsführer der großen Schleppkähne, die ja immer noch die Spree befahren, nicht nur unangenehmes Knirschen gehört, sondern auch den Rumpf oder den Maschinenantrieb beschädigen können.
Mit einer Unterwasser-Kettensäge wurden die Pfähle zerlegt und geborgen.

Unter den Berliner Brücken findet das Team des Tauchschiffes sonst nur Fahrräder oder Einkaufswagen. Diesmal gab es eine Überraschung aus den Gründerjahren (17. Jahrhundert) der "Langen Brücke".


Taucher im Einsatz unter der Rathausbrücke